zaterdag 13 januari 2018

Strijdig

 Wat bij Günter Franzen met 'Luther Light' niet lukte, is bij Markus Günther met "Du musst kämpfen" wel mogelijk. Het artikel uit de FAS van 29-10-2017 is online bereikbaar. Het gaat over de onzin van de oproep om te vechten tegen kanker en dat het omveld van de betroffene er beter aan doet om in de gaten te houden of niet de tijd is gekomen om met afscheid nemen ipv met 'vechten tegen' bezig te zijn.

 "Es ist der Versuch, die Todesangst zu verdrängen und stattdessen in die Gegenoffensive überzugehen, wenigstens rhetorisch. Krebs und Kampf scheinen sprachlich und gedanklich zusammenzugehören wie Angriff und Verteidigung. Was könnte man dem Patienten auch Besseres zurufen als diesen optimistischen Appell, jetzt bloß nicht den Mut zu verlieren, sondern alle Abwehrkräfte zu mobilisieren und den entschlossenen Kampf gegen die schreckliche Krankheit aufzunehmen? Es klingt so plausibel. Doch nicht alles, was sich richtig anfühlt, ist klug und hilfreich. Tatsächlich ist der Satz und der Gedanke, der sich damit verbindet, eine Katastrophe. Er hinterlässt oft eine Schneise der Verwüstung in den Seelen todkranker, leidender und sterbender Menschen. Er vergrößert den Kummer und verschlimmert das Leid. Höchste Zeit für ein Plädoyer gegen die Kampfrhetorik am Krankenbett."

 "Auch wenn niemand nach einer solchen Diagnose (Krebs) gleich die Flinte ins Korn werfen will, ist die Gefahr doch groß, den Zeitpunkt zu verpassen, an dem es umzuschalten gilt von Hoffnung, Therapie und Motivation auf Abschied, Sterbevorbereitung und Lebensende."

 "... (man) wird außer seinem formalen Testament auch das in Angriff nehmen müssen, was Franco Rest, einer der Vordenker der Sterbebegleitung in Deutschland, ein „spirituelles Testament“ nennt. Das ist nicht zwangsläufig religiös gemeint. Aber dazu gehören die Fragen: Mit wem will ich mich noch aussprechen oder versöhnen? Welche Fragen werden nach meinem Tod die Angehörigen beschäftigen, und wie kann ich dazu beitragen, dass alles gut geregelt ist? Schließlich auch die Frage: Welche spirituellen Bedürfnisse habe ich am Lebensende? Beten? Beichten? Bilanz ziehen? Reden oder schweigen?"

 ".... wirkt die Kampfrhetorik? Hilft sie dem Patienten? Ist der Erfolg einer Krebstherapie, wenigstens teilweise, von der Einstellung und Entschlossenheit des Patienten abhängig? Verkürzt und vereinfacht lautet die Antwort: Nein. Die empirische Erfahrung in der medizinischen Forschung und die alltägliche, menschliche Erfahrung in Onkologie, Palliativmedizin und Hospiz lassen solche Schlüsse nicht zu, auch wenn es verführerisch ist, zu glauben, dass Optimismus, Lebenswille, Mut und Hoffnung erfolgreiche Waffen im Kampf gegen den Krebs sein könnten. Sie sind es nicht."

 "Verloren? Auch das ist eine schreckliche Vokabel in der Krebsrhetorik. Sie ist aber auch die logische Folge der Kampfmetapher. In vielen Todesanzeigen und Nachrufen steht es: „Er hat den Kampf gegen den Tod verloren.“ (...) Tatsächlich? Heißt das nicht, dass jeder am Ende seines Lebens als Verlierer vom Platz geht? Der Tod als Sieger, der Mensch als sein besiegtes Opfer?"

 Het is bijna een "Das Wort zum Sonntag", maar toch.

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